Thermo Scientific™ GalNAz (N-azidoacetylgalactosamine tetraacylated)

Die Zucker sind Azid-Derivate natürlich vorkommender Monosaccharide, die Zellen mittels posttranslationaler modifizierender biochemischer Vorgänge zur Glykosylierung von Proteinen verwenden. Die funktionelle Azid-Gruppe ist klein und reagiert nicht mit endogenen Molekülen. Bei der Zugabe zu Zellen werden diese Verbindungen mittels Glykosylierung integriert und “markieren” dadurch Glykoproteine effektiv mit der Azidgruppe. Die Azidgruppe kann dann effizient und gezielt für den Nachweis oder die Konjugation mit Alkin-aktivierten (“Klick”-Chemie) bzw. Phosphin-aktivierten Reagenzien (Staudinger-Ligation) eingesetzt werden. Daher erleichtern diese Azido-modifizierten Zucker bei Verwendung in Kombination mit Phosphin-aktivierten fluoreszierenden Farbstoffen, Biotin Reagenzien und anderen Verbindungen die Untersuchung zellulärer Vorgänge, die Glykosylierungen umfassen. Es gibt mehrere Klassen von Glykoproteinen, die entsprechend der Art der Kohlenhydrat- und Aminosäure-Verknüpfungsstelle eingeteilt werden. Die N-Glykosylierung ist eine Modifikation von Asparagin-Aminen, während die O-Glykosylierung über die Hydroxylgruppe von Serin- und Threonin-Resten erfolgt. Die Azido-modifizierten Zucker sind bioorthogonale Ersatzstoffe für endogene Aminozucker. ManNAz wird von Zellen in ein Azido-Sialylsäure-Derivat umgewandelt, das für die N-Glykosylierung von Zelloberflächenproteinen verwendet wird. GlcNAz und GalNAz werden vor allem zur Markierung der O-Glykosylierung (O-GlcNAc und O-GalNAc) verwendet.

Leistungsmerkmale:

• Bioorthogonal – Die Azidgruppe ist klein, nicht reaktiv und fehlt in lebenden Systemen; als solche stören die Azidzucker-Verbindungen die endogenen zellulären Vorgänge nicht und ersetzen ihre natürlich vorkommenden Analoga

• Kompatibel – Die Reaktionschemie mit Phosphin-Verbindungen erfolgt effektiv unter einfachen Pufferbedingungen; erfordert keine zusätzlichen Reagenzien wie Kupfer oder Reduktionsmittel

• Chemoselektiv – Azid- und Phosphingruppen reagieren nicht mit oder stören Komponenten biologischer Proben, sondern konjugieren miteinander mit hoher Effizienz

• Vielseitig – Der Azid-Tag kann gezielt für Nachweis, Immobilisierung, Konjugation oder Affinitätsreinigung verwendet werden, je nachdem mit welcher Phosphin-aktivierten Verbindung er umgesetzt wird